Gegenstand eines neuen Forschungsberichts des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) „Erfolgsfaktoren für die Integration von Flüchtlingen“ ist die Aufarbeitung der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Integration von Flüchtlingen in Deutschland. Integration wird hierbei verstanden als Teilhabe in zentralen gesellschaftlichen Bereichen. Verfasser der Studie sind Janina Söhn und Kai Marquardsen vom Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) an der Georg-August-Universität Göttingen.

Die Studie gibt einen Überblick über individuelle und strukturelle Einflüsse, die Teilhabe fördern oder behindern. Die Autoren begreifen geflüchtete als Teilgruppe aller Migranten:  „In dieser Expertise bezeichnet der Oberbegriff „Migrantinnen und Migranten“ alternativ: Zugewanderte) alle im Ausland geborenen Personen, die sich in einem Aufnahmeland, hier die Bundesrepublik Deutschland, mehr als nur sehr kurzfristig – wie etwa als Tourist oder Geschäftsreisende – aufhalten. Flüchtlinge sind somit als eine Teilgruppe von Zugewanderten zu verstehen. Denn Flüchtlinge und andere Migrantinnen und Migranten teilen viele Eigenschaften und Herausforderungen: etwa die des Erwerbs der Landessprache, das Zurücklassen sozialer Beziehungen im Herkunftsland (auch wenn diese mittels moderner Kommunikationsmedien transnational gepflegt werden können), die Begegnung mit zunächst mehr oder weniger ungewohnten sozialen und kulturellen Umgangsweisen, die Frage der formellen und informellen Anerkennung mitgebrachter ausländischer Qualifikationen und Berufserfahrung etc. Dennoch unterscheiden sich Flüchtlinge mehr oder weniger graduell von anderen Migrantinnen und Migranten, und zwar vor allem hinsichtlich folgender Dimensionen: 1) des dominanten Migrationsmotivs, 2) der Migrationsumstände, 3) der Einschränkung staatsbürgerlicher, insbesondere sozialer Rechte durch den rechtlichen Status im Aufnahmeland und 4) die Bleibeunsicherheit.“ (S. 10)