Ziemlich optimistisch schätzt die OECD in ihrer aktuellen „Gesamtbeurteilung der Wirtschaftslage“ die volkswirtschaftlichen Effekte der Integration von geflüchteten ein. Europa verzeichnet mit einer Zahl von 3,6 Millionen Erstasylanträgen seit Anfang 2013 den größten Zustrom humanitärer Migranten seit dem Zweiten Weltkrieg. Eine Analyse der wirtschaftlichen Folgen ist im Hinblick auf die längerfristigen Auswirkungen der Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt und die sich daraus ergebende Erhöhung des Produktionspotenzials von
großer Bedeutung. Der langfristige Effekt wird dem Bericht zufolge davon abhängen, ob die Zuwanderer im Land bleiben und inwieweit ihre Integration in den Arbeitsmarkt gelingt. Die staatlichen Ausgaben werden voraussichtlich auch im Zeitraum 2017-2018  steigen. Mit der Zeit nehmen aber die fiskalischen Nettokosten Zeit tendenziell ab, da sich die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren.

Ein fiskalischer Nettonutzen liegt im Bereich des Möglichen. Dies ist bereits in Australien zu beobachten.  Eine erfolgreiche Integration hängt insbesondere vom Arbeitsmarktzugang, vom Grad der Integrationsförderung sowie vom Alter und vom Kompetenzniveau ab. Da sich ein Großteil der Flüchtlinge der jüngsten Migrationswelle im erwerbsfähigen Alter befindet und das Durchschnittsalter der Asylbewerber tendenziell niedriger ist als das der Bestandsbevölkerung, können die Flüchtlinge insofern das Produktionspotenzial erhöhen.

http://www.oecd.org/berlin/publikationen/OECD-Wirtschaftsausblick-2017-1_Gesamtbeurteilung-der-Wirtschaftstlage.pdf