Trotz der vielen Integrationsbemühungen gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz für viele Geflüchtete weiterhin schwierig. Die fruchtlosen Anstrengungen um einen Job bleiben nicht ohne Folgen: Die Zahl an Geflüchteten, die auf eine Grundsicherung angewiesen sind, nimmt zu. Aus der Statistik der BA 2017 ist zu entnehmen, dass sich die Zahl der Hartz-IV-Empfänger aus den acht zugangsstärksten Asylherkunftsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) im letzten Jahr innerhalb von zehn Monaten mit 650 000 Personen nahezu verdoppelt hat. Im Jahr 2017 ist die Zahl auf 870 000 Personen angestiegen. Die Mehrheit stammt dabei aus Syrien und dem Irak. Im Mai entsprach dies einem Anteil von 14 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger in Deutschland.

Auf Basis der PASS-Befragung im letzten Jahr hat das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) einen neuen Kurzbericht zur Arbeitsintegration von Geflüchteten veröffentlicht. Von den 500 befragten Syrern und Irakern ist der Großteil männlich, das Durchschnittsalter beträgt 30 Jahre. Zwar besitzen ca. 25 % keinen Schulabschluss und fast zwei Drittel startet ohne berufliche Qualifikation in die Zukunft, dafür verfügt etwas mehr als die Hälfte über eine Fachhochschulreife. Von allen Befragten sprechen über 70 Prozent nur unzureichend Deutsch. Neben der fehlenden Berufsausbildung stellt somit auch die Sprachbarriere eine große Herausforderung bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt dar.

Bisher suchen Geflüchtete seltener als andere Hartz-IV-Empfänger nach Arbeit. Dies liegt allerdings daran, dass viele an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen, um die Chancen für einen Arbeitsplatz zu erhöhen. Im Vergleich zu anderen Leistungsempfängern sind Geflüchtete dafür eher dazu bereit, einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen oder den Wohnort zu wechseln.

IAB Kurzbericht 23/2017 „Hemmnisse abbauen und Potenziale nutzen“

MigrationsMonitor Arbeitsmarkt von der Bundesagentur für Arbeit Statistik